Dunhuang, China – September 2021

Nach dem ersten Tag und einer langen Fahrt von Zhangye nach Dunhuang, ging es früh am Morgen von der Pension in Dunhuang zu den Mogao Grotten. Mogao bedeutet “unvergleichlich”. Nachdem die Seidenstraße im 14. Jahrhundert nicht mehr genutzt wurde, waren die Mogao Grotten jahrhundertelang fast vergessen und die Eingänge durch den Sand aus der Wüste Gobi verschlossen. Ende des 19. Jahrhunderts ernannte sich ein daoistischer Mönch namens Wang Yuanlu zum Wächter der Höhlen. Im Jahr 1900 entdeckte er ein Versteck mit Manuskripten, das lange Zeit in einer kleinen versiegelten Höhle versteckt war, und stieß dabei auf eine der größten Dokumentensammlungen der Geschichte.

Warum Höhlen? Buddha selbst meditierte in Höhlen, bevor er die Erleuchtung erlangte. Heilige Höhlenstätten finden sich überall in der buddhistischen Welt. In Indien gibt es rund 1.200 Höhlentempel, in China 250. Die Mogao-Stätte bei Dunhuang ist die größte davon.

Von der Innenstadt benötigt man mit dem Auto ca. 15 Minuten zum – dem Ausgangspunkt für alle Touristen. Es dauert dann nochmals ca. 20-25 Minuten mit einem Bus bis hin zu den Grotten. Grundsätzlich ist es empfohlen Tickets vorab zu bestellen. Da dies für Ausländer aber aufgrund einer fehlenden chinesischen ID Karte nicht möglich ist, kann man auch spontan diese touristische Ziel besuchen. Achtung: manchmal gibt es Tageskontingente. Es kann also passieren, dass wenn man Nachmittags die Grotten besuchen möchte, das Kontingent schon aufgebraucht ist und man am nächsten Tag wieder vorbeikommen darf.

Die Mogao Grotten sind ein UNESCO Weltkulturerbe. Zwischen dem 4. und 12. Jahrhundert haben hier tibetische Mönche hunderte Grotten per Hand in den Fels geschlagen. Die Höhlen enthalten mehr als 2.000 bunt bemalte Tonskulpturen des Buddha und anderer Figuren, wobei die größte Skulptur über 30 Meter hoch ist. Insgesamt gibt es heute noch 492 Höhlen … manche groß, andere sehr klein. Ein Teil ist restauriert, andere werden noch untersucht und geschützt. Man kann sich die Höhlen nicht selbst ansehen. Bis auf wenige, die frei zugänglich sind, sind der Großteil verschlossen. In geführten Gruppen zeigen einem die Touristenführer insgesamt 8 Höhlen. Aussuchen kann man sich die Gruppe und die zu öffnenden Höhlen nicht. Auch das Fotografieren ist strengstens verboten.

Bevor man aber zu den Grotten kommt, gibt es am Besucherzentrum am Eingang 2 Filme à 30 Minuten, die über die Geschichte der Grotten erzählen und in einem IMAX Style Kino einen Einblick in einen Teil der bekanntesten Grotten gewähren. Beides ist sehr zu empfehlen und gibt es mit Übersetzung auf Englisch oder auch Deutsch. Nach dem Besuch der Grotten kann man sich noch in einem Museum weiter über die Geschichte und die Arbeiten zum Schutze der Anlagen, Statuen und Gemälde informieren.

Mogao Höhlen in Gansu in China
Mogao Höhlen in Gansu in China
Tor an den Mogao Höhlen in Gansu in China
Tempel an den Mogao Höhlen in Gansu in China
Mogao Höhlen in Gansu in China
Mogao Höhlen in Gansu in China
Struktur einer Buddha Statue in den Mogao Höhlen in Gansu in China

Veranschaulichung des Aufbaus der Statuen

Mogao Höhlen in Gansu in China Historisches Foto
Mogao Höhlen Geschichte Foto Schwarz Weiß