Fuji, Japan – August 2025

Nachdem ich 2017 zum ersten Mal „Schlangen“ von Lichtern sah, die sich nachts den Mt. Fuji hinaufbewegten, hatte ich immer wieder die Idee, den Fuji zu besteigen und von dort den Sonnenaufgang zu erleben. Die offizielle Saison dauert nur rund zwei Monate – von Anfang Juli bis Anfang September. Während dieser Zeit sind die Wanderwege und Berghütten geöffnet. Das sogenannte „Bullet Climbing“, also der Aufstieg bis zum Gipfel und der Abstieg an einem einzigen Tag, ist nicht erwünscht und untersagt – dennoch wagen viele diesen Kraftakt, obwohl nicht alle körperlich und ausrüstungstechnisch dazu in der Lage sind.

Der empfehlenswerte Aufstieg beinhaltet eine Übernachtung in einer der Hütten rund um die 7. oder 8. Bergstation auf 2.800–3.100 Metern Höhe. Aufgrund der kurzen Saison und der Beliebtheit des Fuji ist es nicht einfach, vor allem kurzfristig oder zu beliebten Terminen, einen Übernachtungsplatz zu bekommen. Ich buchte meinen kurzfristig im Fujiichikan auf 2.800 Metern Höhe. Inbegriffen war ein kleines Abendessen (japanisches Curry mit Reis) sowie ein paar Snacks als Frühstück. Einen erholsamen Schlaf sollte man dort jedoch nicht erwarten – in einem kleinen Raum mit rund 40 Wanderern ist es selten wirklich ruhig.

Der Aufstieg vom Ausgangspunkt (5. Station) bis zum Fujiichikan dauerte rund drei Stunden. Der Sonnenaufgang war für ca. 4:45 Uhr vorhergesagt. Tagsüber war das Wetter sonnig und warm, abends kühl, leicht bewölkt und trocken. Die ersten Wanderer in meiner Hütte brachen bereits um 22:30 Uhr zum Gipfel auf – und ich folgte ihnen. Damals wusste ich noch nicht, dass auch ein etwas späterer Start völlig ausgereicht und deutlich entspannter gewesen wäre.

Der Aufstieg mitten in der Nacht ist eindrucksvoll. Es war Vollmond, und wenn man die Stirnlampe ausschaltete, konnte man viele Sterne sehen. Einige Passagen sind anspruchsvoll, und besonders wegen der Dunkelheit muss man hier vorsichtiger sein als am Tag. Insgesamt lässt sich der Aufstieg mit ruhigem, stetigem Rhythmus und mehreren Pausen in gut vier bis fünf Stunden bewältigen. Man darf nicht vergessen, dass man von der 5. Station auf 2.305 Metern innerhalb von rund zwölf Stunden auf 3.776 Meter aufsteigt – keine lange Zeit für den Körper, um sich an die Höhe zu gewöhnen.

Als ich um 2:30 Uhr den Gipfel erreichte, blieben noch etwa zwei Stunden bis zum Sonnenaufgang. An sich kein Problem – wäre nicht das Wetter auf dem Gipfel komplett umgeschlagen. Starke Böen mit umherfliegendem Vulkanstaub, wolkenverhangene Sicht unter zehn Metern und Temperaturen unter null Grad machten das Warten unangenehm. Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine Hütten geöffnet, nur zwei Getränkeautomaten boten warme Getränke an. Alle kauerten sich zusammen und versuchten, sich warm zu halten. Da war es auch eine gute Idee, den Rucksack als Windschutz zu nutzen.

Durch die dichte Wolkendecke war vom Sonnenaufgang kaum etwas zu sehen. Man bemerkte den Tagesanbruch nur daran, dass sich die Wolken rosa verfärbten und man durch kleine Lücken in der Ferne Sonnenstrahlen erhaschen konnte. Es war klar, dass man vom Gipfel aus keinen guten Blick bekommen würde. Also machte sich ein Großteil der etwa 150–200 Wanderer auf den Abstieg. Wenige Höhenmeter unter der Wolkendecke bot sich dann ein beeindruckender Blick auf das Zusammenspiel von Wind, Wolken und Sonnenstrahlen.

Blick auf den Mt. Fuji im Sommer
Mt. Fuji 5. Station

Ausganspunkt 5. Station

Mt. Fuji 5. Station
Blick auf den Kawguchi See vom Mt. Fuji

Blick auf den Kawaguchi See

Gruppe von Bergwanderern am Mt. Fuji

Ab hier geht der Aufstieg richtig los

Bergwanderer in den Serpentinen am Mt. Fuji
Fujiichikan Hütte auf 2.800 m am Mt. Fuji

Unterkunft Fujiichikan

Schlafmöglichkeiten in der Fujiichikan Hütte am Mt. Fuji

Kleine Schlafkabinen, wie im Kapselhotel

Blick auf Oshino mit Feuerwerk vom Mt. Fuji

Blick auf Oshino mit Feuerwerk

Blick auf den Sonnenuntergang vom Mt. Fuji

Sonnenuntergang

Nachthimmel über Oshino am Mt. Fuji
Bergsteigen in der Nacht am Mt. Fuji
Bergsteigen in der Nacht mit Sternenhimmel am Mt. Fuji

Aufstieg nachts vor Sternenhimmel

Nachthimmel vom Mt. Fuji
Nachtwanderung mit Kopflampen am Mt. Fuji
Torii Tor in der Nacht am Gipfel des Mt. Fuji

Torii Gate kurz vorm Gipfel

Getränkeautomaten am Gipfel des Mt. Fuji in der Nacht

2 Getränkeautomaten am Gipfel

Pinker Wolkenhimmel am Gipfel des Mt. Fuji
Pinker Wolkenhimmel am Gipfel des Mt. Fuji

Die ersten Sonnenstrahlen zeigen sich kurz durch Wolkenlücken

Tiefhängende Wolken am Gipfel des Mt. Fuji
Sonnenaufgang mit Wolkenformationen vom Gipfel des Mt. Fuji
Sonnenaufgang mit Wolkenformationen vom Gipfel des Mt. Fuji
Sonnenaufgang mit Wolkenformationen vom Gipfel des Mt. Fuji
Sonnenaufgang mit Wolkenformationen vom Gipfel des Mt. Fuji
Abstieg über den Wolken vom Mt. Fuji
Sonnenaufgang mit Wolkenformationen vom Gipfel des Mt. Fuji
Sonnenaufgang mit Wolkenformationen vom Gipfel des Mt. Fuji
Sonnenaufgang mit Wolkenformationen vom Gipfel des Mt. Fuji
Abstieg vom Mt. Fuji unter den Wolken

Abstieg unter der Wolkendecke

Hütte am Mt. Fuji mit Blick über die Wolken
Blick über die Wolken am Mt. Fuji